Gesundheit 2024


April - August 2024


Der Schachtelhalm -  Heilkraut mit Urkraft

© Dorothee Stübe
© Dorothee Stübe

                                                                                                                                               Autorin: Dorothee Stübe

Seit mehr als 3 Millionen Jahren weilt der Schachtelhalm auf dieser Erde und zählt damit zu den ersten grünen Landbewohnern. Während er sich in grauer Vorzeit noch als mächtiger Baum mit einer Höhe von bis zu 30 Metern präsentierte, schrumpfte er im Laufe der Evolution auf 50 cm zusammen. Noch heute erinnern die Steinkohlevorkommen an die mächtigen Schachtelhalmwälder aus der Zeit des Karbon.

In der Pflanzensystematik zählt man den Schachtelhalm, wie auch Farne und Bärlappe, zu den Gefäßsporenpflanzen. Dieses „lebende Fossil“ trägt keine Blüten und Früchte und vermehrt sich über Sporen. Der Schachtelhalm bildet ab März einen unscheinbaren hellbraunen Spross, an dessen Spitze die Sporen reifen. Diese werden dann als blaugrüner Staub vom Wind fortgetragen, und der Frühjahrstrieb stirbt ab. Danach erscheint der unfruchtbare grüne Sommertrieb. Mit seinem geraden Wuchs und den quirlständigen Seitentrieben erinnert er an ein Tannenbäumchen. Man ahnt nicht, dass dieses schlichte Pflänzchen mit tief ins Erdreich ragenden Rhizomen verbunden ist, die ein schier unbesiegbares, weit verzweigtes Wurzelgeflecht bilden. Schachtelhalm wächst an Wegrändern, Gräben und Äckern. Er bevorzugt verdichteten staunassen Boden. 

 

Wundermittel Kieselsäure 

Sein Erscheinungsbild hat ihm die Beinamen Katzenwedel und Pferdeschwanz eingebracht. Die Bezeichnung Schachtelhalm weist auf die ineinander geschachtelten Stängelabschnitte des Haupttriebes und der Seitenäste hin. Auch als Scheuerkraut und Zinnkraut ist er bekannt, denn mit seiner rauen, kieselsäurehaltigen Oberfläche lässt sich gut Geschirr aus Zinn und anderen Metallen reinigen. Auch die Blätter von Holzblasinstrumenten werden mit Schachtelhalm bearbeitet.

Neben dem Hauptwirkstoff Kieselsäure verfügt der Schachtelhalm über Kalium, Gerbstoffe, Saponine und Flavonoide. Kieselsäure hat eine festigende Wirkung auf Knochen, Zähne, Fingernägel und Bindehaut. Selbst im Hochleistungssport finden Schachtelhalmpräparate Verwendung, um Sehnen und Knochen zu stärken, damit sie extremen Ansprüchen standhalten. Die kräftigende und festigende Wirkung der Kieselsäure kommt auch den inneren Organen zugute: So wurde Schachtelhalm bereits in der Vergangenheit zur Bekämpfung von Tuberkulose sowie bei chronischem Husten eingesetzt. In vielen Fällen wird er auch bei Blasen- und Nierenleiden verwendet. Schachtelhalmtee hat eine harntreibende Wirkung und wird auch blutstillendes Mittel geschätzt. Seine Wirksamkeit im Bereich Hautpflege macht ihn sogar in der Kosmetik zu einer beliebten Pflanze. 

 

Zur Stärkung eine Tasse Tee

Für die Zubereitung eines Tees wird das Kraut in kaltes Wasser gegeben, das allmählich auf dem Herd erhitzt und zum Kochen gebracht wird. Lässt man den Ansatz über Nacht stehen, können sich vorab schon einige Wirkstoffe herauslösen. Mit einer Kochdauer von 15 - 20 Minuten wird die   wertvolle Kieselsäure herausgelöst. Danach filtert man die Flüssigkeit ab, und fertig ist der Tee. Wer schon einmal Schachtelhalmtee getrunken hat, weiß um den milden, leicht heuartigen Geschmack. Wenn man etwas mehr Aroma möchte, kann man dem Tee etwas Melisse oder Pfefferminze hinzufügen. Für die Zubereitung eines Tees lässt sich frisches  sowie getrocknetes Kraut verwenden. Man berechnet bei frischem Kraut immer die doppelte Menge. Für eine Tasse Tee nimmt man 1 - 2 Teelöffel getrocknetes Kraut pro Tasse. Bei eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit sollte man jedoch von regelmäßigem Gebrauch absehen. 

 

© Dorothee Stübe
© Dorothee Stübe

Der nützliche Helfer im Garten

Auch die Pflanzen im eigenen Garten profitieren von der Drachenmedizin. Bei Pilzbefall und Schädlingen kann ein selbst gemachter Sud Abhilfe schaffen: Man übergießt 300 g frisches oder 100 g getrocknetes Kraut mit 5 Liter Wasser und lässt es 24 Stunden einweichen. Danach erhitzt man den Ansatz und lässt ihn 10 Minuten kochen. Anschließend wird der Sud 1:5 mit Wasser verdünnt. Zum Schluss wird die Flüssigkeit durch ein Sieb oder Mulltuch abgefiltert. Die Pflanzen kann man auf drei aufeinanderfolgenden Tagen mit dem Sud besprühen und gegebenenfalls den Vorgang nach einer Woche wiederholen. Der kieselsäurehaltige Sud verleiht der Pflanze Widerstandskraft und eignet sich auch gut als Dünger.

 

Ackerschachtelhalm und seine giftigen Verwandten

In der Zeit von April bis August kann der Ackerschachtelhalm geerntet werden. Bei älteren Trieben ist darauf zu achten, dass sie frei von Pilzbefall sind. Er ist durch schwarze Flecken an Stängel und Seitentrieben zu erkennen. Da es auch giftige Arten unter den Schachtelhalmen gibt, sollte man beim Sammeln genau wissen, mit wem man es zu tun hat. Besonders die Ähnlichkeit mit dem giftigen Sumpfschachtelhalm erschwert eine sichere Unterscheidung. Lediglich die Länge des ersten Abschnittes eines Seitenastes kann als sicherer Faktor zum Unterscheiden der beiden Arten herangezogen werden. Dieser muss die Stängelscheiden, das sind die gezackten dunklen Abschnitte an den Knoten des Haupttriebes, an Länge übertreffen. Für die Unterscheidung braucht es etwas Übung, daher sollte man bei der Ernte eine kräuterkundige Person an seiner Seite haben oder die Droge aus der Apotheke beziehen. Besonders für Weidetiere stellt der Sumpfschachtelhalm eine Gefahr dar. Eine übermäßige Einnahme dieser Pflanze kann zu Taumeln, Bewegungsstörungen bis hin zum Tod führen. Dafür verantwortlich ist das Alkaloid  Palustrin. Ein Giftstoff, der sogar noch in Heu und Silage wirksam ist.

 

Das Beste zum Schluss: Konzentration auf das Wesentliche

Es ist nichts Neues: Schon die Heilkundigen aus der Vergangenheit, wie Dioskurides, Paracelsus und Hildegard von Bingen, waren mit der geistig-seelischen Wirkung von Heilpflanzen vertraut. Gemäß seines schmucklosen und strukturierten Erscheinungsbildes gilt hier das Motto „Konzentration auf das Wesentliche“. Wenn Ablenkung und Verwirrung das Leben unüberschaubar machen, verhilft der Schachtelhalm zu  Ausdauer, Geduld und Struktur. Er bringt Klarheit und Fokussierung in die Gedanken. Und er erinnert uns an die Dinge im Leben, die wichtig und wertvoll sind. Konzentration auf das Wesentliche -  möglicherweise das Geheimnis für ein friedliches und langjähriges (Über-) Leben auf diesem Planeten.

Dorothee Stübe ist ausgebildete Kräuterfachfrau in Oldenburg. Aktuelle Veranstaltungen unter www.krautundklang.de


Säuren loswerden – wichtig und leichter, als Sie denken!

                                                                                                                                                                                                                         Autorin: Barbara Simonsohn

Der deutsche Arzt und Forscher Professor Otto Warburg, der 1931 den Medizin-Nobelpreis für diese Entdeckung erhielt, fand heraus, dass sich Krebszellen gegenüber gesunden Zellen durch einen höheren Milchsäure-Spiegel aufgrund anaerober Glykolyse auszeichnen. Er hielt diese Übersäuerung schon damals für die Entstehungsbasis für Krebs. Die Krebszelle braucht ein saures Milieu zu ihrem Gedeihen, und produziert dafür selbst Säuren. Das Milieu ist also entscheidend. Heute ist Fasten durch die wissenschaftliche Forschung des Italieners Dr. Valter Longo in den USA zu einer bewährten Behandlung bei Krebs geworden, weil es nachweislich gesunde Zellen stärkt und kranke schwächt. Einen entscheidenden Anteil dürfte daran die Entsäuerung haben, die beim Fasten stattfindet.

Übersäuerung ist eines der Grundübel unserer an Problemen reichen Gesundheitsmisere. Wenn Sie Ihrem Hausarzt sagen, sie seien übersäuert, kann es passieren, dass dieser eine Blutprobe nimmt, diese untersucht und Entwarnung gibt: „Nein, Sie sind nicht übersäuert.“ Die Blutazidose oder –übersäuerung ist ein lebensbedrohlicher Zustand. Das „weiß“ auch die Weisheit unseres Körpers, unser „innerer Arzt“ (Paracelsus), und parkt überschüssige Säuren im weniger lebensgefährlichen Terrain, dem kollagenen Bindegewebe. Nicht, dass es dort keinen Schaden anrichten könnte: Durch Verschlackung des Gewebes können weiße Blutkörperchen im Falle einer Infektion nicht mehr schnell genug zum Infektionsherd, das Immunsystem ist geschwächt. Außerdem sind die Nährstoffversorgung und Reinigung der Zelle behindert. Die Zelle ist nicht mehr funktionstüchtig und setzt ein Apoptose-Programm in Gang. Die Zelle stirbt. Sterben zu viele Zellen ab, werden wir krank, weil die Organfunktionen beeinträchtigt sind.

 

Die Schulmedizin leugnet den Zusammenhang zwischen Übersäuerung und Krebs, aber auch so vielen anderen Krankheitsbildern wie Rheuma, Diabetes Typ II, Gicht und Herz-Kreislauferkrankungen. Durch Entsäuerung kommen wir nicht nur wieder ins Säure-Base-Gleichgewicht, sondern auch ins seelische Gleichgewicht. Entsäuerung hat nicht nur positive Auswirkungen auf den Körper, sondern auch auf die Seele und den Geist. Entsäuerung ist eine Form der körperlichen Entschlackung, die bis auf die seelische Ebene erleichtert und befreit. Säulen sind dabei Darmreinigung, basenbetonte Ernährung, Bewegung, Azidosemassagen nach Dr. Renate Collier sowie Entspannungsmethoden wie das authentische Reiki. Stress – chronischer Stress – ist nämlich der stärkste Säurefaktor, noch vor säurebildender Ernährung, Genussgiften wie Alkohol und Nikotin und Bewegungsmangel. Die Azidose-Therapie nach Dr. Renate Collier beruht als erstes auf genialen Azidose-Massagen, die man sogar in Eigenregie durchführen kann wie die Kopf-Nacken-Massage, Bauchmassage oder Bein-Fuß-Selbstmassage. Es handelt sich dabei im besten Sinn um eine Selbsthilfemethode, die man auch erfolgreich bei anderen anwenden kann. 

© Helga Wuttke
© Helga Wuttke

Dr. Renate Collier war eine Mayr-Ärztin, die ihren Patienten ursächlich und dauerhaft – nachhaltig – helfen wollte. „Es liegt mir am Herzen, den Menschen zu helfen, bevor sie unheilbar krank werden.“ (Dr. Collier) Mit der Zeit entwickelte sie ein ganzheitliches Programm zur Entsäuerung mit Schwerpunkt auf tiefgreifenden Bindegewebs- und Lymphmassagen. Ihren Patienten in ihrer Kurklinik in Westerland brachte sie die Bauchselbstmassage bei, die sie auch in ihrem GU-Bestseller „Wie neugeboren durch Darmreinigung“ ausführlich in Wort und Bild beschrieb. Das passte dem Bund der Mayr-Ärzte damals überhaupt nicht, und sie flog hochkarätig aus dieser Organisation heraus. Wohin könnte es denn führen, wenn Patienten sich selbst helfen könnten, und die „Halbgötter in weiß“ von ihrem Thron gestoßen würden?  

Dr. Renate Collier führte zeitlebens ein Leben gegen den Strom. Ich hatte das Privileg, sie in zahlreichen Kurseminaren erleben zu dürfen. Sie war dickköpfig, offen für Neues, begeisterungsfähig, visionär, mit weitem Blick, allergisch gegen selbst ernannte Autoritäten. 

Ihre Abiturarbeit schrieb sie über den großen Arzt Paracelsus, und mit 24 Jahren leitete sie bereits als Ärztin die Abteilung für chirurgische und innere Medizin an einem Krankenhaus in Lyck im ehemaligen Ostpreußen. Was sie entdeckte: trotz normaler Laborwerte fühlten sich Patienten krank und erschöpft. Durch basenüberschüssige Kost und Entsäuerungsmassagen wurden sie zu einem neuen Menschen: gesund, strahlend, schön. Von Anfang an machte Dr. Collier ihre Patienten zu Mitwissern und mündigen Gesundheitsexperten, erklärte ihnen die Hintergründe und brachte ihnen Massagen und Selbstmassagen bei. Sie erkannte schon früh: „Der Säure-Basenhaushalt ist das größte, oft existenzielle Problem des Stoffwechsels und damit des Menschen.“  

© JillWellington – pixabay.com
© JillWellington – pixabay.com

90 Prozent der Bevölkerung sind mehr oder weniger übersäuert. Schon für Hippokrates und Paracelsus galt die latente oder Gewebs-Azidose als Grundursache aller chronischen Krankheiten. Eine latente Azidose macht sich nicht im Blut bemerkbar, sondern das Bindegewebe wird überwiegend als Abladeplatz für überflüssige und potenziell gefährliche Säuren genutzt. Der Säure-Basen-Haushalt sorgt idealerweise für ein stabiles Milieu, in dem die vitalen biochemischen Stoffwechselprozesse optimal ablaufen können. Durch zu viel Säure kann die Zelle vergiftet werden und eingehen. Nur gesunde Zellen aber können Gesundheit schenken. Zellgesundheit ist unser wahrer Wohlstand. Der norwegische Biochemiker Ragnar Berg forderte von Gesunden, das Vierfache an Basenbildnern zu essen wie an Säurebildnern. Das Verhältnis ist aber bei den meisten Menschen genau umgekehrt.  In ihrer unnachahmlich direkten und undiplomatischen Weise stellte Dr. Collier fest: „Am Anfang einer jeden Erkrankung steht ohne Ausnahme die Übersäuerung.“ 

 

Der latenten Azidose können Sie durch Maßnahmen wie eine Änderung der Ernährung, genügend Bewegung, ausreichend Ruhe und Schlaf, Lösung psychischer Probleme, Darmsanierung und Azidose-Massagen gut entgegenwirken. Ausscheidungskrisen wie Katarrhe oder Entzündungen sind der verzweifelte Versuch des Körpers, seine Säurelast zu mindern. Nach den Gesetzen der Kybernetik kann das Versagen des kleinsten Teils eines Systems zum Untergang des Ganzen führen. Die Zelle als kleinstes Teil ist nach Dr. Collier „die eigentliche Werkstatt des Lebens“. Darum müssen um jeden Preis die Bedürfnisse der Einzelzelle befriedigt werden, soll nicht eines Tages das ganze System zusammenbrechen.  Azidose-Therapie bedeutet nicht nur ursächliche Behandlung von Beschwerden, sondern Vorbeugung chronischer Erkrankungen, Verjüngung und Lebensverlängerung. Das große Verdienst von Dr. Collier ist es, dass sie das Thema Azidose und Azidosetherapie bei vielen ihrer Kollegen bekannt gemacht, viele Heilpraktiker und weitere Interessierte in dieser Methode ausgebildet und eine Laienbewegung betroffener Patienten initiiert hat.

Die Ursachen der Übersäuerung liegen im Mineralstoffmangel unserer Lebensmittel. Unsere Böden und damit auch die Pflanzen, die darauf wachsen, leiden aber an einem Mangel an Mineralstoffen und Spurenelemente wie Selen und Magnesium. Auch im Bio-Landbau sind die Züchtungsziele falsch, weil sie auf Äußerlichkeiten wie Geschmack und Aussehen ausgerichtet sind und nicht auf innere Werte: eine hohe Vitalstoffdichte für unsere Gesundheit. Dazu kommt: Nur 7 Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen erreichen die von Ärzten empfohlenen 5 Portionen von Gemüse und Obst pro Tag. Wir verhungern auf der Zellebene an vollen Töpfen, nehmen zu viele Kalorien und zu wenig Vitalstoffe auf.  Viele Deutsche sind Bewegungsmuffel. Durch Schwitzen werden Säuren ausgeschieden. Immer mehr leiden unter Stress. Stresshormone wirken als Säurebildner. Umweltgifte wirken ebenfalls säuernd.  Anorganische Säuren als Ausgleich sind nicht die Lösung, weil sie auf Dauer zu Arteriosklerose, zur Arterieninnenwandverkalkung, beitragen.

 

„Die Krankheiten befallen uns nicht aus heiterem Himmel, sondern entwickeln sich aus täglichen kleinen Sünden wider die Natur“, wusste schon Hippokrates. Heute sind fast nur noch gestillte Säuglinge und Angehörige von Naturvölkern im Säure-Basen-Gleichgewicht. Inneren Frieden und heitere Gelassenheit können wir kaum erleben, wenn wir physiologisch übersäuert sind. Sauer macht psychisch sauer, wir werden gereizt, aggressiv oder depressiv. Wer übersäuert ist, hat meist keine tiefen Meditationserlebnisse oder spirituelle Erfahrungen. Azidose betrifft Körper, Seele und Geist. 

Ich habe mit meinem Buch „Säuren loswerden“ Dr. Renate Collier und ihrer Pionierleistung ein kleines Denkmal gesetzt. Mit genauer Anleitung der Bindegewebsmassagen und sonstiger Tipps wie Darmreinigung und Basenwickel kann jeder der Entstehung von Krankheiten den sauren Boden entziehen und die Uhr seines biologischen Alters zurückdrehen sowie neue Vitalität und Lebensfreude entwickeln. Nur im Säure-Basen-Gleichgewicht blüht der Mensch auf und ist den Herausforderungen des modernen Lebens gewachsen. Nur so kann er seinen Auftrag erfüllen: „Sei du die Veränderung, die du von der Welt erwartest.“ (Mahatma Gandhi)

Barbara Simonsohn: „Säuren loswerden. Von Darmreinigung über Massage bis Basenwickel: alles, was hilft, gesund und fit zu werden“, Schirner 2024. 

Siehe auch unter „Wortwelten“ auf S. 55.

Und: „Das Basische Prinzip. Dr. Jacobs Schutzformel gegen die größten Gesundheitskiller unserer Zeit“, Mankau

Azidose-Therapie-Seminare mit Schwerpunkt Massagen in München und Hamburg - www.Barbara-Simonsohn.de  


Dezember 2023 - April 2024


Die Zistrose, ein Immun-Booster und Anti-Viren-Mittel erster Güte

© Rhiannon – pixabay.com
© Rhiannon – pixabay.com

Autorin: Barbara Simonsohn

 

Schon wieder wird von Corona gemunkelt. „Wo aber Gefahr wächst, wächst das Rettende auch“, ermutigte uns Friedrich Hölderlin. Was, wenn die Natur eine Heilpflanze bereithält, die ein Füllhorn an Polyphenolen darstellt – vermutlich ist es die polyphenolreichste Pflanze Europas – und uns auf rein mechanische Weise vor Viren jeder Art schützt als auch vor gram-positiven und gram-negativen Bakterien? Und die gleichzeitig Entzündungen eindämmt, die oft mit bakteriellen und viralen Infektionen Hand in Hand gehen? 

Bei der Zistrose handelt es sich um eine alte Heilpflanze, die schon in der Antike bekannt war. Der berühmte Arzt der Antike, Pedanios Dioskurides, erwähnt die Zistrose mehrfach in seinem fünfbändigen Werk „Materia Medica“ als Heilmittel gegen wuchernde Narben, für Wöchnerinnen, Hauterkrankungen, bei Ohrenschmerzen, zur Entwässerung und Reinigung, Verdauungshilfe und vieles mehr. 

Die Zistrose ist eine Pionierpflanze von herber Schönheit, der Duft ihrer ätherischen Öle erfüllt im Sommer die Luft der Mittelmeerländer. Die Graubehaarte Zistrose ist ein Halbstrauch aus der Familie der Zistrosengewächse, die zu den Malvenartigen gehören. Sie wächst vor allem auf den ägäischen Inseln Griechenlands, an den Küsten Zyperns, der Türkei und der Balearen, aber auch auf mineralstoffreichen Felsheiden und ist ein immergrünes niedriges Gehölz. 

1999 wurde der Zistrose eine besondere Ehre zuteil: sie wurde von der wissenschaftlichen Institution „Herba Historica“ vor allem wegen ihres beispiellosen Polyphenolgehaltes zur „Heilpflanze Europas“ gekürt. Polyphenole sind bioaktive Substanzen, welche die Pflanze vor Fressfeinden und Pilzbefall schützen und ihr Immunsystem stärken. Diese Wirkung geben sie eins zu eins an den Menschen weiter. Eine besonders polyphenolreiche Unterart hat Dr. Pandalis im Norden von Griechenland entdeckt. Sie wächst dort wild und wird per Hand geerntet und schonend an der Meeresluft getrocknet. Diese spezielle Varietät steht unter dem Namen Cistus x incanus L. PANDALIS EU-weit unter Sortenschutz und ist als einzige Art von allen Cistus x incanus L. Varietäten als sicheres Lebensmittel nach der Novel Food-Verordnung anerkannt und zugelassen. 

 

Die wertvollen Inhaltsstoffe der Zistrose 

Die Polyphenole der Zistrose schützen den menschlichen Körper vor dem Angriff freier Radikaler, die sozusagen den Umsturz des Staates – die Zerstörung unseres Organismus – planen, sie schützen vor Herzkrankheiten, entgiften den Organismus von Schwermetallen, setzen pathogene Keime wie Viren und Bakterien außer Kraft, modulieren unser Immunsystem, schützen vor Entzündungen und Krebs, verhindern die Oxidation von Fetten in unseren Arterien und den Wänden von Nervenzellen, und beugen damit sogar Alzheimer und Demenz vor. Polyphenole sind eine Art Allzweckwaffe und wirken antibakteriell, antiviral, antifungizid, antioxidativ, entzündungshemmend, antiparasitär, immunmodulierend und krebsvorbeugend. Die von Dr. Pandalis entdeckte Zistrosen- Varietät, verarbeitet in Produkten wie Cystus Pandalis® Lutschtabletten oder Cystus 052®-Extrakt oder -Tee, hat rund das Vierfache an antioxidativem Potenzial wie Grüntee und rund das Fünffache wie Rotwein. Die Polyphenole in der Zistrose arbeiten synergetisch mit Harzen und Gerbstoffen in der Pflanze zusammen. Antioxidantien wie Polyphenole schützen unsere DNA, beugen Makuladegeneration AMD vor, Gedächtnisverlust, Herzerkrankungen, Rheuma, Diabetes, Krebs, Arteriosklerose, Lungenerkrankungen, Demenz und chronischen Entzündungen, um nur einige Beispiele dieser „Gesundheitsvorsorge aus der Natur“ zu nennen. Sie haben einen günstigen Einfluss auf zu hohen Blutdruck, senken einen zu hohen Cholesterinspiegel, regulieren den Blutzuckerspiegel und beugen Demenz vor. 

 

Wie die Zistrose gegen Viren wirkt 

Professor Dr. Stephan Ludwig, Grippeforscher an der Universität Münster, konnte die Wirksamkeit von Cystus® auch gegen einen der neuesten Grippevirenstämme H7N9 nachweisen und resümierte: „Die Wirksamkeit von Cystus 052® auch gegen diese neu beim Menschen aufgetretenen Grippe-Erreger lässt den Schluss zu, dass Cystus 052® eine generelle antivirale Aktivität gegen Influenza-Viren hat.“ In einer Studie wies Professor Dr. Oliver Planz vom Friedrich-Löffler-Institut Tübingen nach, dass Cystus® bis zu 100 Mal wirksamer gegen die Schweinegrippe wirkt als Tamiflu® mit dem Vorteil, dass gegen das Zistrose-Präparat keine Resistenzen gebildet werden können. 

Professor Jens-Martin Träder empfiehlt im Schlusssatz seiner Studie zur Delta-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2, die im September 2021 erschien, „mit dem Cystus Pandalis®-Extrakt die Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus zu verhindern zu versuchen.“ (J. M. Träder, 2021, „Antivirale Eigenschaften des Extrakts aus Cistus x incanus L. Pandalis auch bei SARS-CoV-2 nachgewiesen“ www.doi.org/10.1055/a-1102-1686 ) Auch nach Einschätzung von Professor Dr. med. Peter W. Gründling von der Hochschule Fresenius in Idstein bietet Cystus® „eine sehr gute Chance, sich vor der Viruserkrankung zu schützen.“ (NWZonline) Ich hatte jedenfalls während der Pandemie-Zeit immer Cystus®-Lutschtabletten in der Handtasche und nahm sie vorbeugend ein, vor allem in der Öffentlichkeit, zum Beispiel in der S-Bahn, im Intercity oder im Fitnessstudio, um Viren schon im „Eintrittstor“ Rachen lahmzulegen. Trotz Risiko-Altersgruppe – ich bin Jahrgang 1954 – bin ich coronafrei durch die Pandemiezeit gekommen. Um den Polyphenolgehalt im Blut zu steigern und hoch zu halten, empfiehlt sich eine Dosierung von dreimal täglich zwei Cystus Pandalis® Lutschtabletten (Apotheke) oder alternativ Cystus 052®-Sud. 

 

Der Wirkmechanismus im Einzelnen

Wie ist der überzeugende Wirkmechanismus von Zistrose-Extrakt auf pathogene Viren jeder Art zu erklären? Der Extrakt Cystus 052® mit seinen hochpolymeren Polyphenolen verhindert das Andocken von Viren an Zelloberflächen bereits im Rachenraum, ihrem Eintrittstor. Er verhindert die Bindung von sogenannter viraler Glyko-RNA in menschlichen Zellen und entlastet das Immunsystem, indem die Erregerlast im Mund- und Rachenraum vermindert wird. Vereinfacht kann man sich das so vorstellen: das Virus ist der Schlüssel, der ein Schlüsselloch in einer Zelle braucht, um in sie einzudringen und sie zur Fabrikation von Viren umzufunktionieren. Die Polyphenole im Zistrosen-Extrakt ummanteln diesen „Schlüssel“, das Virus, wie mit Tesafilm. Das Ergebnis ist, dass das Virus nicht mehr in die Zelle eindringen kann. Ein paar Viren schaffen es, diesem Mechanismus zu entkommen, und lösen eine natürliche Immunantwort aus: der Körper bildet, ohne krank zu werden, Antikörper gegen das Virus beziehungsweise wandelt einen Teil der Lymphozyten in Gedächtniszellen um, die sich an das Virus erinnern und eine passende und schnelle Abwehrmaßnahme einleiten, wenn es erneut versuchen sollte einzudringen. Diese Immunisierung ist im Gegensatz zur Impfung auf natürliche Weise erworben und damit wesentlich wirksamer und vor allem nebenwirkungsfrei.

 

Die antibakterielle Wirkung der Zistrose

Die polyphenolreichste Pflanze Europas wirkt auch gegen pathogene Bakterien. Die antimikrobielle Wirkung von Cystus®-Extrakten wurde von Professor Thomas Wichelhaus an der J. W. Goethe-Universität Frankfurt 2015 mittels des sogenannten Mikrobouillondilutions-Verfahrens bestätigt. In seiner Untersuchung kommt Professor Wichelhaus zum Ergebnis, dass der Cystus 052® Flüssigextrakt von Pandalis gegen etliche multiresistente Krankenhauskeime sowie Salmonellen wirksam ist. Weitere Studien bestätigen die Befunde. So erschienen mehrere Studien, welche die Effekte von Cystus®-Tee auf die bakterielle Besiedelung der Mundflora untersuchte. Die pathologische Bakterienflora im Mund wurde eingedämmt und damit die Gefahr, an Karies oder Paradontitis zu erkranken. Die Forscher empfehlen, als Prophylaxe eine Minute nach dem Zähneputzen zehn Minuten lang mit kaltem Cystus®-Tee zu gurgeln (C. Hannig u.a., 2008 und G. Wittpahl u.a. 2015). 

Cystus 052® Flüssigextrakt kann bakterielle Infektionen verhindern oder eindämmen. Es entlastet das Immunsystem, indem er die Erreger wie Viren oder Bakterien abfängt, bevor sie in die Körperzellen gelangen oder Entzündungen verursachen. Zwar werden in der Praxis nicht alle Erreger abgefangen, aber die meisten. Mit den wenigen, die übrig bleiben, wird das Immunsystem schnell fertig und kann so sogar noch daraus lernen und Gedächtniszellen bilden – man spricht von natürlicher Immunisierung. Daher können Cystus®-Produkte auch von Menschen eingenommen werden, die Erkrankungen des Immunsystems haben oder Immunsuppressiva nehmen müssen. 

 

Zistrosen-Extrakte helfen auch bei Karies und Paradontitis. Karies wird von pathogenen Keimen im Mundraum verursacht, der Hauptverursacher ist Streptococcus mutans. Die Polyphenole in der Zistrose verhindern, so die Forscher, das Anhaften des Bakteriums an den Zahnschmelz. Die Beweglichkeit des Bakteriums wird verhindert sowie seine enzymatische Aktivität. Die gesunde Funktion des Zahnschmelzes bleibt dabei unangetastet. Auch die Aktivität und das Wachstum von Bakterien, die mit der Entstehung von Zahnfleischentzündung in Verbindung gebracht werden, wird ausgebremst. Rund 30 Millionen Deutsche leiden an einer leichten, 11,5 Millionen an einer schweren Form von Paradontitis. Damit zählt diese Erkrankung zu den häufigsten chronisch entzündlichen Erkrankungen des Menschen. Paradontitis begünstigt die Entstehung von Herzmuskelentzündungen, Morbus Parkinson, Diabetes Typ 2, Arthritis und Arteriosklerose. 

 

Tagtäglich entscheiden wir durch viele kleine aber wichtige Entscheidungen, ob wir alt werden, und welche Lebensqualität wir im Alter genießen werden. Die Gene sind nicht so wichtig wie die Lebensweise, weil sie bestimmt, welche Gene aktiviert werden und welche nicht. Wie lässt sich unser Wohlstand genießen ohne die Geißel der Zivilisationserkrankungen? Natürliche Heilmittel wie die Zistrose kommen hier wie gerufen und erleben zu Recht eine Renaissance. Millionen von Jahren haben unsere Vorfahren auf die Heilkraft von Pflanzen vertraut. Wir sollten uns nicht allein auf die Errungenschaften der Schulmedizin verlassen, sondern auf eine gesunde Lebensweise mit Unterstützung natürlicher Heilmittel. Die Zistrose ist vielleicht kein Allheilmittel, gehört aber in meinen Augen als Gesundheitsschutz in jede Hausapotheke. 

 

Barbara Simonsohn: „Zistrose – Immunschutz und Entgiftung aus der Natur“, Mankau Vlg., 127 S., 9,99 €. 

Matthias Glaubrecht: „Die Rache des Pangolin. Wild gewordene Pandemien und der Schutz der Artenvielfalt“, Ullstein Vlg., 640 S., 29,99 €

Bestellmöglichkeit: www.buchhandlung-plaggenborg.de