Das besondere Buch


August - Dezember 2024


Ashwagandha

Wirkung und Anwendung einer uralten Heilwurzel

Barbara Simonsohn, Unimedica Vlg., 150 S., 18,90 €

 

Ashwagandha, der indische Ginseng und die Königin des Ayurveda

 

Was ist ein Adaptogen?

Das Wort „Adaptogen“ kommt aus dem lateinischen „adaptare “, was so viel wie „an- oder ausgleichen“ heißt. Adaptogene optimieren alle körperlichen und psychischen Funktionen in Stresssituationen, sie erhöhen unsere körperliche Widerstandsfähigkeit und seelische Resilienz, und sie gleichen sowohl Defizite als auch Überfunktionen aus. Es gibt Wirkstoffe aus dem Pflanzenreich, die dem menschlichen Organismus helfen, besser mit Stresssituationen umzugehen, indem sie die körpereigene unspezifische Abwehr steigern. Und das alles ohne Nebenwirkungen. Donald R. Yance definiert in seinem epochalen Werk „Adaptogene in der medizinischen Kräuterheilkunde“ den Begriff so: „Adaptogene verbessern die adaptive Reaktion, die der körpereigene Schutzmechanismus ist, und setzen wichtige innerliche Schutzfaktoren ein, um vor chronischen Krankheiten zu schützen und das Leben zu erhalten.“ 

 

Gesundheitlich relevante Inhaltsstoffe von Ashwagandha

Als biologisch aktive Substanzen stechen mehr als 130 Withanolide oder Steroidlactone hervor, das sind Triterpenoide, die zur Familie der bioaktiven Substanzen oder Pflanzenbegleitstoffe gehören. Die häufigsten sind Withanolid A, Withaferin A, Withanon und Withanolid D. Die Withanolide hemmen das Wachstum von Krebszellen, senken einen zu hohen Blutzuckerspiegel, wirken antioxidativ als Fänger freier Radikaler, schützen die Leber, wirken entzündungshemmend und wirken gegen Alzheimer und Demenz. Sie sind antibakteriell und antiviral wirksam und schützen das Gehirn, sind neuroprotektiv. Sie wirken herzstärkend und senken einen zu hohen Blutdruck und beugen Morbus Parkinson vor. Withanolide in Ashwagandha sind effektive Immunmodulatoren, sie optimieren das Immunsystem.  


Bei welchen Beschwerden Ashwagandha hilfreich ist

Ashwagandha erhöht die Neuroplastizität, das heißt die Fähigkeit des Gehirns, auch im fortgeschrittenen Alter immer neue Synapsen zu bilden. Schlafprobleme wie Einschlaf- oder Durchschlafprobleme werden gelindert und die Schlafqualität steigt. Ashwagandha hilft bei Depressionen. Die Telomeraseaktivität steigt. Telomerase ist ein Enzym, das die Zellen vor verfrühten Alterungsprozessen schützt. Studien zeigen, dass Ashwagandha als Schutzschild gegen Arteriosklerose, Bluthochdruck und koronare Herzerkrankungen wirkt. Die Pflanze wirkt blutzuckersenkend und beugt damit Diabetes Typ II vor. Die Insulinausschüttung wird gesteigert, und die Fett- und Skelettzellen nehmen mehr Glukose auf. Eine Unter- und Überfunktion der Schilddrüse kann mit Ashwagandha ausgeglichen werden. In zahlreichen Studien haben sich die Withanolide aus Ashwagandha oder ein Extrakt der ganzen Wurzeln als wirksam gezeigt zur Prophylaxe und Therapie von verschiedenen Krebserkrankungen. Bei Männern, die Ashwagandha zu sich nehmen, bleibt die Testesteronproduktion auch im Alter hoch, bei Frauen werden Wechseljahresbeschwerden gemildert. Äußerlich helfen Auszüge aus Ashwagandha in Salben, Pigmentflecke zu reduzieren.

 

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Dezember 2023 - April 2024


Diese Schuld ist nicht meine

Ulrich Kohler

Mankau Verlag, 318 S., 22 €

 

Interview vom Mankau-Verlag mit Ulrich Kohler 

 

Das Thema Schuld prägt nicht nur sämtliche Religionen der Welt, sondern betrifft nahezu jeden Menschen in seinem Wesen. Woher stammt diese menschliche Fixierung auf „Schuld und Sühne“ bzw. Wiedergutmachung?

 

Ulrich Kohler: Ich glaube, dass „Schuld“ ihre enorme Gewichtigkeit über viele Tausende Generationen bis heute deshalb entwickelt hat, da ihr Vorhandensein im schlimmsten Fall zu einem Ausschluss aus unserer Überlebensgemeinschaft, unserem „Stamm“, führen kann. Dieses Verstoßen-Werden war über lange Zeiträume unserer Entwicklung hinweg ein sicheres Todesurteil. Und auch heute gleicht der Ausschluss aus unserer Gemeinschaft einem sozialen und emotionalen Todesurteil. Sühne, Wiedergutmachung – als der freiwillige oder erzwungene Ausgleich für eine Schuld – ist das Mittel zur Überwindung dieses Ausschlusses. Wiedergutmachung hat also eine hochwirksame soziale Überlebensfunktion. Im Kontext von LösUS sprechen wir hier von den vier „unbewussten Mechanismen der Wiedergutmachung“. 

 

Sie selbst befassen sich seit vielen Jahren mit dem Thema „Unbewusste Schuld“. Was hat Sie dazu gebracht, und was unterscheidet die Unbewusste Schuld vom üblichen Verständnis von Schuld?

 

Kohler: Der Unterschied zwischen Schuld im Allgemeinen und Unbewusster Schuld besteht im Wesentlichen darin, dass allgemeine Schuld ein Vorgang des Bewusstseins ist, während, wie der Name schon sagt, die Unbewusste Schuld ein hochgradig unbewusst ablaufender Prozess ist. Tatsächlich habe ich erst mit zunehmender Beschäftigung mit meiner eigenen Unbewussten Schuld und der wachsenden Befreiung von ihr realisiert, wie unglaublich schuldig ich mich früher gefühlt hatte. Noch heute wundere ich mich, wie ich das so viele Jahre aushalten konnte. Aus heutiger Sicht glich mein Leben bis fast Mitte Vierzig einem einzigen Waten durch Unbewusste Schuld. In verschiedenen Lebensbereichen erlebte ich scheinbar unüberwindbare Schwierigkeiten. An meinem persönlichen Tiefpunkt war ich völlig überfordert und von schlagartig aufgetretener Schwere und Leere überwältigt. In diesem Zustand lauschte ich nach innen. Es stiegen die ersten befreienden Sätze zur Unbewussten Schuld in mir auf. Ohne mir dessen damals bewusst zu sein, war das der Beginn des Erkennens der Unbewussten Schuld und der Entwicklung von LösUS. 

 

Wodurch entsteht Unbewusste Schuld, und welche Auswirkungen kann diese auf Körper und Psyche haben? 

 

Kohler: Unbewusste Schuld kann immer dann entstehen, wenn ein wahrgenommenes Leid, an einem anderen Wesen oder mir selbst, nicht getröstet, gelindert oder geheilt werden kann. Aus unserem oben bereits erwähnten stammesgeschichtlich geprägten Wunsch nach Zugehörigkeit tragen wir ein tiefes Bedürfnis in uns, jegliches Leid zu lindern oder zu heilen. Da uns das in den seltensten Fällen möglich ist, setzen in unserem Inneren mächtige Mechanismen der „Wiedergutmachung“ ein. Diese führen dazu, dass wir an belastenden Gefühlen festhalten und etwa uns selbst sabotieren oder bestrafen, bis zur Selbstverleugnung versuchen zu helfen und uns Glück und Erfüllung vorenthalten. Dieser stetige, unbewusste „Überlebensstress“ formt gänzlich unbemerkt unser Denken, unser Fühlen, unser Wahrnehmen, unser Wünschen und Handeln; er hinterlässt tiefe Spuren in unserem Lebensweg, unserer physischen Gesundheit und unserer seelisch-emotionalen Verfassung.  

 

Aus Ihren eigenen Erfahrungen und Ihrer langjährigen Praxis haben Sie eine Methode entwickelt, die von unbewussten Schuldgefühlen und belastenden Emotionen befreit. Was ist das Besondere an LösUS®?

 

Kohler: LösUS ist in der Lage, die tiefsten und unbewusstesten Schuldgefühle zu finden und zu lösen. Dieser Prozess wird, mit der kontinuierlichen Unterstützung des ausgebildeten Lö-sUS-Practitioners, von der betroffenen Person vollkommen selbstständig ausgeführt. Eine für mich ganz besonders wunderbare und spezifische Besonderheit ist es, dass wir ein unmittelbares Feedback über die Angemessenheit und Wirksamkeit der jeweils vollzogenen Entnahme von Unbewusster Schuld erhalten. Wir sehen also in „Echtzeit“, welche Prozesse laufen und welche Fortschritte sich einstellen. Zudem kommen wir mit LösUS zu Lösungen, die mit keinem anderen Werkzeug erreicht werden können. Es gelingt in nahezu jeder Sitzung, ein spezifisches Thema und die damit verbundenen belastenden Emotionen gezielt zu lösen. Machen wir uns bewusst: Wenn schon bewusste Schuldgefühle für uns große Bedeutung haben, dann haben die unbewussten Schuldgefühle noch weit größeres Gewicht. LösUS liefert hierfür den befreienden Ansatz und ist ohne Zweifel ein unglaublich wirkungsvolles und wertvolles Instrument für die persönliche Befreiung und Selbstvergebung. 

 

Sie unterscheiden zwischen der LösUS®-Technik für Selbstanwender und der LösUS®-Therapie für professionelle Anwender. Woran merkt man, dass die Technik nicht mehr ausreicht und eine Therapie notwendig wird?

 

Kohler: Die LösUS-Technik für den Selbstanwender ist primär dann anwendbar, wenn das zu lösende Leid unmittelbar gegenwärtig und greifbar ist. Das kann z.B. der Fall sein, wenn man gerade eben ein Leid erfährt oder erfahren hat, das nicht gelindert, geheilt oder getröstet werden kann, etwa ein Autounfall, eine Erkrankung oder ein schwerer Schicksalsschlag. Die LösUS-Therapie, ausgeführt durch einen ausgebildeten LösUS-Practitioner, wird dann benötigt, wenn es zuerst darum geht, das ursächliche ungeheilte Leid überhaupt zu finden. Dieses ungeheilte Leid kann schon vor langer Zeit, etwa in der Kindheit, im Kleinkindalter, um die Geburt, während der Schwangerschaft oder sogar weit vor der Zeugung geschehen sein. Unbewusste Schuld ist, wie die Epigenetik dies bereits für andere Traumata annimmt, vererbbar. Um in derartige Tiefen vorzudringen und dann die dort häufig auftretenden massiven emotionalen Belastungen sicher, gründlich, umfangreich und nachhaltig lösen zu können, braucht es den gut ausgebildeten und erfahrenen Fachmann – eben den LösUS-Practitioner. 

 

Welche Personen- bzw. Berufsgruppen sind besonders anfällig für unbewusste Schuldgefühle? 

 

Kohler: Es gibt so viele verschiedene ehrenamtliche oder berufliche Felder, in welchen Menschen mehr oder weniger ständig mit dem Leid anderer Menschen konfrontiert sind: Rettungsassistenten, Krankenschwestern, Intensivpfleger, Heilpraktiker, Ärzte, Hospizmitarbeiter, Familienaufsteller, Berg- und Wasserwachtler, Polizisten, Schutztruppenangehörige, Feuerwehrler, THW-Mitarbeiter, Berater in sozialen Bereichen etc. Natürlich sind es gerade diese Tätigkeiten, die für die Entstehung von Unbewusster Schuld angesichts des Leids anderer prädestiniert sind.

 

Ihr Buch soll nicht nur ein Ratgeber, sondern vielmehr eine Anleitung zur Selbstbefreiung sein. Wie verstehen Sie diesen Anspruch, und wie beurteilen Sie die weitere Entwicklung der LösUS®-Methode?

 

Kohler: Da wir alle die Grundlagen für die Entstehung von Unbewusster Schuld in uns tragen, empfinde ich es als hochgradig sinnvoll, wenn jeder Mensch den Weg der Lösung von ihr kennt und für sich anwenden kann. Das ist meine Vision. Die Unbewusste Schuld betrifft uns alle, und bisher haben alle Menschen, welchen ich diese Idee näherbringen durfte, das Wesen der Unbewussten Schuld auf Anhieb profund intuitiv erfasst. (…)

 

Mehr zur Arbeit von Heilpraktiker Ulrich Kohler: https://www.naturheilpraxis-kohler.com